In unserer zahnärztlichen Fachpraxis bieten wir selbst bei komplexen Problemstellungen kompetente Unterstützung.
Autor: Dr. med. dent. Dirk Mangel
Letzte Aktualisierung: 26.08.2024
Zahnfleischentzündung, auch bekannt als Parodontitis oder Parodontose, zählt in Deutschland zu den weitverbreiteten Gesundheitsproblemen. Mehr als 70% der Bürger ab einem Alter von 40 Jahren sind davon betroffen. Diese Erkrankung kann erhebliche Konsequenzen mit sich bringen, da sie in schweren Fällen Zahnverlust nach sich ziehen kann. Für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Parodontitis ist ein maßgeschneidertes Behandlungskonzept essentiell. Dank langjähriger Spezialisierung auf solche Therapien kann unser Zahnarztzentrum für Kassel eine besonders hohe Erfolgsrate aufweisen.
Die Bedeutung der Parodontitis sollte nicht unterschätzt werden, da sie als Auslöser bzw. Co-Faktor verschiedener ernstzunehmender Krankheiten gilt, darunter Schlaganfälle, Frühgeburten und Diabetes. Unbehandelt kann sie den Kieferknochen angreifen und zu Zahnverlust führen.
Nach der Diagnose kann die Parodontitis in der Regel unter lokaler Betäubung behandelt werden. Die Therapie besteht hauptsächlich aus einer gründlichen Reinigung und Glättung der betroffenen Zahnwurzeln, um das Zahnfleisch zu straffen und um den Zahnhals zu glätten. Chirurgische Eingriffe sind nur selten erforderlich.
In unserer Zahnarztzentrum für Kassel legen wir großen Wert auf effiziente, moderne und erfolgreiche Parodontologie.
Das Auftreten dieser Symptome sind klare Anzeichen für eine mögliche Parodontitis und sollten unverzüglich von einem Zahnarzt untersucht werden. Es ist wichtig, bei Auftreten dieser Symptome sofort ärztlichen Rat einzuholen, um eine mögliche Parodontitis frühzeitig zu diagnostizieren.
Die Entstehung der Parodontitis kann in der Regel nicht allein auf eine schlechte Mundhygiene zurückgeführt werden. Vielmehr spielen ein geschwächtes Immunsystem und/oder genetische Faktoren eine Rolle, die die Krankheit begünstigen können. Auch eine ungesunde Ernährung, insbesondere mit sauren und zuckerhaltigen Lebensmitteln, kann in Kombination mit anderen Faktoren die Entstehung einer Parodontitis fördern.
Eine bereits vorhandene Parodontitis kann den Verlauf anderer Erkrankungen negativ beeinflussen. Ebenso können jedoch auch andere Krankheiten, wie zum Beispiel Diabetes, die Entstehung einer Parodontitis begünstigen. Diese Wechselwirkung zwischen einer Parodontitis und anderen Krankheiten wurde bereits in zahlreichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen.
Die aggressive Parodontitis entwickelt sich schnell und ist durch einen rapiden Verlauf gekennzeichnet. Sie wird in der Regel durch aggressive Keime verursacht. Durch einen speziellen Keimtest kann während der Behandlung der Parodontitis festgestellt werden, welche Mikroorganismen die Erkrankung verursacht haben. Typischerweise führt die aggressive Parodontitis zu lokalen Zahnfleischtaschen, die jedoch oft mit starkem Knochenabbau und -einbrüchen einhergehen. Dies kann durch Röntgenaufnahmen gut diagnostiziert werden.
Bei der häufigeren chronischen Variante entwickelt sich die Parodontitis langsam und verläuft schrittweise. Es bilden sich Zahnfleischtaschen, ohne dass es zu einzelnen, starken Knocheneinbrüchen kommt. Diese chronische Parodontitis ist oft schmerzlos und wird daher oft erst spät erkannt. Durch regelmäßige professionelle Zahnreinigungen (Prophylaxe) kann jedoch das Risiko für eine Parodontitis minimiert werden. In diesem Rahmen werden vorhandene Zahnfleischtaschen mit einer speziell kalibrierten Sonde vermessen.
Der typische Verlauf der chronischen Parodontitis kann wie folgt beschrieben werden:
Der Krankheitsverlauf einer Parodontitis variiert von Patient zu Patient. Rauchen wird als wesentlicher Risikofaktor betrachtet, da Nikotinkonsum zu einer Verengung der Blutgefäße führt, was frühe Symptome wie Zahnfleischbluten unterdrücken kann. Insbesondere bei Rauchern können daher die Krankheitsverläufe recht unterschiedlich sein.
Die Klassische Parodontitis-Therapie, die am häufigsten angewendet wird, folgt diesem Ablauf:
Direkt im Anschluss an die Therapie kann es erforderlich sein, dass wir die Verwendung einer speziellen Mundspüllösung für einen Zeitraum von zwei Wochen empfehlen. Diese Lösung enthält Chlorhexidin (CHX) und unterstützt die Regeneration des Zahnfleischs.
Nach der Behandlung empfehlen wir, alle drei Monate eine Prophylaxe durchzuführen. Seit dem 1. Juli 2021 wird diese für gesetzlich Versicherte in vielen Fällen zusätzlich in Form der UPT (Unterstützende Parodontitistherapie) übernommen. Diese häuslichen und zahnärztlichen Pflegeroutinen sind entscheidend für den Erfolg der Parodontitisbehandlung und sollten keinesfalls unterschätzt werden. Eine konsequente Umsetzung der Maßnahmen erhöht die Erfolgsaussichten auf einen dauerhaften Behandlungserfolg erheblich.
Wenn Zähne locker sind, der Kieferknochen von Parodontitis betroffen ist und/oder die Zahnfleischtaschen tiefer als 6 mm sind, kann nach Abschluss der oben genannten Therapie eine chirurgische Behandlung erforderlich sein.
In diesem Fall wird das entzündete Zahnfleisch an der betroffenen Stelle aufgeschnitten und zurückgeklappt. Das infizierte Gewebe wird sorgfältig entfernt, ebenso wie Ablagerungen an den betroffenen Zahnwurzeln, die mit Polierdiamanten gereinigt werden. Die entstandenen Hohlräume im Kieferknochen werden mit künstlichem oder körpereigenem Knochenmaterial aufgefüllt. Eine selbstauflösende Regenerationsmembran wird über die behandelte Stelle gelegt, um den Heilungsprozess zu unterstützen – dies wird als „Guided Tissue Regeneration“ bezeichnet. Abschließend wird das behandelte Zahnfleisch wieder verschlossen, vernäht und mit einem Verband bedeckt. Der Heilungsprozess dauert in der Regel sechs bis acht Monate, währenddessen sich der beschädigte Knochen teilweise regeneriert.
Durch diese Präventionsmaßnahmen kann einer Parodontitis in der Regel effektiv vorgebeugt werden. Besonders Risikopatienten, wie die oben genannten Gruppen und Raucher, sollten diese Pflegeroutinen konsequent einhalten.